Karl Hartmann

In seiner neuesten Produktionsphase, nachdem er die verschiedensten halb- und nicht gegenständlichen, graphisch umrissenen Figurationen mit den Hintergrundfarben seiner Leinwände jeweils zu spannenden Harmonien sich entfalten ließ, unterzieht Karl Hartmann jetzt seine Malerei gewissermaßen einer Rosskur. In einem Kraftakt, den vor ihm wenige gewagt haben - der große Maler Gerhard Richter gehört zu ihnen und der junge Berliner Künstler Alexander Polzin - schleift er aus übereinander aufgetragenen Farbschichten sein Bild heraus.

 

Die von Ihm „Misch-ART“ genannte Technik seiner „Grinding-Work“-Werkgruppe (grinding heißt zu Deutsch: schleifen), eröffnet Hartmann eine neue Farb- und Formenwelt. Er hat sie bereits mit seinen ersten Arbeiten meisterhaft besetzt. Auf den ersten Blick lassen diese Werke an die dripping-Technik der „action-painting“ von Jackson Pollock von 1946 denken. Sie haben jedoch mit dieser weltberühmten Technik überhaupt nichts zu tun, es geht bei Hartmann um das Schleifen von Schichten und nicht um das Versprühen von Farben. Allerdings hat er mit Pollock gemeinsam eine unerhörte Konzentration von Farben, Flächen- und Linienkürzeln als Summe seiner künstlerischen Erfahrungen und Auseinandersetzungen.

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